Massivholztisch aus geölter Rüster

Das aufgeschnittene Holz der Ulme wird als „Rüster“ bezeichnet. Ulme nennt man nur den stehenden Baum. Für mich persönlich ist das gemaserte Holz der Rüster mit rötlichbraunem Kern und zart geflammter Zeichnung eines der schönsten Möbelhölzer. Dieser Tisch ist ein Mittelpunkt in jedem Familienleben: Hier kommt man zu den Mahlzeiten zusammen, hier wird gelacht, gemeinsam diskutiert und hier werden neue Pläne geschmiedet.

Das ringporige Holz der Bergulme hat drei Zonen, die den Jahrringen folgen: ein gelblich-weißes Splintholz, ein ähnlich helles Reifholz und ein blassbraunes bis rötliches Kernholz. Es ist zäh, mäßig hart, sehr stoß- und druckfest und gut zu bearbeiten.
Der Baum stand in Südtirol, genauer gesagt im Villnösstal in den Dolomiten. Entnommen werden solch große Bäume nur im Normalfall noch, wenn sie von der Holländischen Ulmenwelke (Ulmensterben) betroffen sind. Seit 1920 werden die Ulmen durch das Ulmensterben dezimiert. Betroffen sind vor allem die Bergulme und Feldulme aufgrund ihrer rauen Borke. Der Ulmensplintkäfer überträgt eine aus Ostasien eingeschleppte Pilzerkrankung: die Pilze wuchern im Splintholz und verstopfen die Wasserleitbahnen im Frühholz. Dadurch wird der Wasserfluss unterbunden und der Baum stirbt ab. Im Flachland führt dies zu einem Totalausfall, oberhalb von 700 Metern nur phasenweise. Solche Raritäten werden durch die Waldarbeiter dann über die Saison gesammelt und dann zu hochwertiger Stammware verarbeitet.

Der Stamm hat ca. 1,80 Kubikmeter und ist 4,50 bis 4,70 Meter lang. Die Breite beträgt zwischen 580 bis 650 Millimeter. Die Bohlen wurden beachtliche 80 Millimeter stark eingeschnitten, somit ist Material für mehrere Tische vorhanden.

DETAILS

Auftraggeber. Privatperson
Daten. Breite 115 cm, Länge 250 cm, Höhe 76 cm, ca. 300 kg
Material. geölte Ulme, pulverbeschichtete Wangenkonstruktion
Baujahr. 2016
Preis. 7000€